Der Bodensee ist nun doch nicht so tief wie bislang angenommen. Er ist an seiner tiefsten Stelle genau 251,14 Meter tief, wie ein Forscherteam aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit modernster Technik gemessen hat. Bislang war man von 253,55 Metern ausgegangen. "Wir haben den Bodensee auf völlig neue Weise kennengelernt und sind auf viele spannende Details gestoßen", sagte Projektkoordinator Martin Wessels im Rorschach.

Bei der neuen Untersuchung tastete ein Forschungsschiff mit Hilfe eines Fächerecholots den Seegrund ab - 5500 Kilometer fuhr das 75 Tonnen schwere Boot dafür kreuz und quer über den See. Hinter dem Projekt steht die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB).

Das Forscherteam stieß auch auf eine größere Anzahl unbekannter Erhebungen entlang des Schweizer Seeufers. Ihre Entstehung soll von Archäologen geklärt werden. Zudem habe der Boden des Sees einen unerwarteten Formenreichtum: Die Kartierung habe unter anderem Hügel, Flussläufe und Hangrutsche gezeigt, deren Analyse etwa Hinweise auf jahrtausendealte seismische Aktivitäten liefern könnten