Stuttgart - Umweltminister Franz Untersteller hat Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Fischereiverbände in einem Gespräch erneut die Position des Landes Baden-Württemberg erläutert, wonach eine ‚Düngung des Bodensees‘ durch eine deutliche Reduzierung der Phosphatentnahme durch die Kläranlagen, um die Fischereierträge zu steigern, nicht in Frage komme.

„Das ist keine Option“, erklärte Untersteller in Stuttgart. „Es ist wasserrechtlich nicht zulässig und widerspricht den Grundsätzen der Gewässerbewirtschaftung. Es ist auch nicht sinnvoll, die nach erheblichen Anstrengungen erreichte sehr gute Wasserqualität durch künstliche Phosphatzufuhr mutwillig zu verschlechtern.“

Der Umweltminister führte aus, dass der Bodensee natürlicherweise ein nährstoffarmer Voralpensee sei und aktuell in seiner Wasserqualität seinem natürlichen Zustand schon sehr nahe komme. Und die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) fordere, dass die Gewässer in einem Zustand bleiben oder dahin entwickelt werden, der ihrem Leitbild entspreche.

Franz Untersteller: „Ziel der Gewässerschutzpolitik des Landes und der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) ist es, den See in einem langfristig stabilen ökologischen Zustand zu erhalten. ‚Seedüngungsmaßnahmen‘ würden diesem Ziel zuwider laufen. Außerdem könnten sie unabsehbare Risiken für das komplexe Ökosystem des Bodensees mit sich bringen.“

Untersteller kündigte gegenüber den Verbandsvertretern aber auch an, dass es Überlegungen und Gespräche gibt und geben wird, deren Ziel es sei, die fraglos schwierige Situation der Berufsfischer am Bodensee zu verbessern.

Quelle: proplanta