*Die angegebenen Zeiten sind von Ihrer Sommerzeit-Einstellung abhängig.
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Herbstkonzert mit den Münchner Symphonikern
- Veranstalter:
- bigBOX Allgäu
- Adresse:
- Kottener Str. 64
- Partyart:
- Klassikkonzert
- Eintritt:
- 23€
- Homepage:
- http://www.bigboxallgaeu.de/details/...gen/klassikbox
Jeder Traum, so schreibt Italo Calvino in seinem Buch „Die unsichtbaren Städte“, sei „ein Bilderrätsel, das eine Sehnsucht verbirgt, oder ihr Gegenteil, eine Furcht“. Sehnsucht und Furcht sind auch jene treibenden Kräfte, die Shakespeares Figuren in „A Midsummer Nights Dream“ bewegen, Kräfte, die Fantasien freisetzen, Träume von Liebe und Idylle, von Spuk und Zauberei. Wie kein zweiter hat Felix Mendelssohn Bartholdy in seinen berühmten Musiken zu diesem Bühnenklassiker unsere klangliche Vorstellung von Sommernachtsträumen geprägt. Im Spätherbst sind diese Klänge wie eine traumhafte Erinnerung an den zu Ende gegangenen Sommer und seinen Zauber. Und schließt man die Augen, so wirkt auch Mozarts Konzert für Flöte, Harfe und Orchester wie ein Echo auf eine besonders duftige Sommerzeit. Entstanden in den Sommermonaten 1778 in Paris träumt Mozart mit diesem Werk einen Traum von Flöte und Harfe als hochvirtuosen Soloinstrumenten – und das zu einer Zeit, als beide noch technisch in den ‚Kinderschuhen‘ steckten. Eine hölzerne Traversflöte ohne Klappen und eine Harfe mit einem Pedal, das war die harte Realität der Mozartzeit. Erst drei Jahrzehnte später sollten findige Instrumentenbauer in Paris solch wendige und klanglich ausgefeilte Instrumente schaffen, wie wir sie heute haben, um Mozarts Traum quasi Wirklichkeit werden lassen.
Was der Ausdruck „Blumine“ für einen Sinfoniesatz bedeutet, das ließ Gustav Mahler etwas im Unklaren. Als begeisterte Leser der Bücher von Jean Paul mag er sich dort diesen Ausdruck entnommen haben und notierte für den zweiten Satz seiner Sinfonie Nr. 2 „Was mir die Blumen auf der Wiese erzählen.“ Diesen ‚blumige’ strich er letztlich, der Beiname aber blieb dem Sinfoniesatz. Mit Schuberts „Unvollendeter“ schließt sich der Kreis von Bruchstücken, von Traumfetzen oder offenen Rätseln, sei es in Traumbildern oder in Tönen.
Als Solisten wirken bei diesem Konzert die Harfenistin Sarah Christ und der Flötist Henrik Wiese mit. Sarah Christ stammt aus einer Familie, die seit Generationen mit der Musik lebt: Ihrem Oboe spielenden Großvater wurde das berühmte Martin? Oboenkonzert gewidmet, ihr Vater war Solobratscher bei den Berliner Philharmonikern und mit ihrem Bruder, dem Geiger Raphael Christ, tritt sie regelmäßig als Duo auf. Verstärkt widmet Sarah Christ sich ihrer solistischen und kammermusikalischen Karriere. Als Orchestermusikerin trat sie mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, der Bayerischen Staatsoper, dem Gewandhaus Orchester Leipzig und dem Luzern Festival Orchester auf. Außerdem wirkte sie im Symphonie Orchester des Bayerischen Rundfunks, bei dem ihr Solo-Partner Henrik Wiese seit 2006 Soloflötist ist. Als Preisträger des renommierten ARD-Wettbewerbs in München (2000) tritt Henrik Wiese vielfach als Solist auf, so nicht nur mit dem Bayerischen Staatsorchester und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, sondern beispielsweise auch mit dem Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin, dem Prager Kammerorchester oder dem Münchner Kammerorchester.
Dirigent des Konzerts wird Kevin John Edusei sein. „Was der deutsche Dirigent (…) an Farbe und Vitalität aus der Partitur herausholt, ist bemerkenswert. (…) Er setzt auf filigrane Gesanglichkeit. Entsprechend schlank und weich ist das Klangbild. Entsprechend durchdacht wirken Tempi und Dynamik“, schrieb die Berner Zeitung über Kevin John Edusei, den neuen Chefdirigenten den Münchner Symphoniker. Und „Der Tagesanzeiger“ setzte dem noch eins drauf, indem er sein Dirigat als „griffig und leicht, ohne Schnickschnack“ bezeichnete.
Solisten: Sarah Christ (Harfe) und Henrik Wiese (Flöte)
Dirigent: Kevin John Edusei
Text: Kerstin Unseld