Augenscheinlich herrscht "Ebbe" am Bodensee, der Uferstreifen ist breiter als sonst, die Pegelstände sind tief. Grund zur Sorge gibt es aber laut Wasserwirtschaftsamt noch nicht.

"Auf einem außergewöhnlich niedrigen Niveau" ist der Wasserstand des Bodensees für diese Jahreszeit, heißt es in einem gemeinsamen Lagebericht vom Landesamt für Umwelt in Baden-Württemberg, dem Schweizer Bundesamt für Umwelt und der Vorarlberger Landesregierung. Grund für den niedrigen Wasserstand ist der wenige Regen, der in den Monaten Februar bis Juli gefallen ist.

Warmer Frühling, wenig Niederschlag
Auch in den Monaten September und Oktober waren die Niederschlagsmengen unterdurchschnittlich. Zudem war es im Frühling ausgesprochen warm, so dass der Schnee im Einzugsgebiet des Bodensees rasch geschmolzen ist. Abgemildert werden die Niedrigwasserstände durch die aufstauende Wirkung von Wasserpflanzen in den sogenannten "Ausstrombereichen" des Bodensees.

Tief von 2006 noch nicht erreicht
Am Pegel in Bregenz, etwa zehn Kilometer von Lindau entfernt, wurden am Dienstag (20.11.) 278 Zentimeter gemessen. „Dieser Wert liegt etwa einen halben Meter unterhalb des Mittelwerts, der für November gilt“, sagt Karl Schindele vom Wasserwirtschaftsamt Kempten, das für den bayerischen Teil des Bodensees zuständig ist. Normal sei im November ein Wasserstand von etwa 320 Zentimeter.

Grund zur Besorgnis sei das wenige Wasser allerdings noch nicht: „Das kommt öfter vor“, so Schindele. Den niedrigsten Wasserstand hatte der Bodensee im Februar 2006. Damals lag der Pegel bei Bregenz bei 231 Zentimeter.