Seemannschaft und Rücksichtnahme am Bodensee



Das Miteinander von Wassersportlern, am Bodensee ist grundsätzlich ein harmonisches. Damit das auch so bleibt, wollen wir an die Regeln der Rücksichtnahme und guter Seemannschaft erinnern und die Bootsfahrer weiter sensibilisieren.
Wir gehen hier nicht auf technische Seemannschaft (von Knoten über Manöver bis Wetterkunde) oder Etikette (Flaggengebräuche, Bekleidung im Hafen) ein. Nur ein paar Selbstverständlichkeiten seien noch einmal erwähnt.

Vom Ankerplatz oder der Hafeneinfahrt fahren wir mit maximal 10 km/h (etwa 5 Knoten) senkrecht zum Ufer Richtung See. Erst 300 Meter vom Ufer entfernt (da brauchen wir bei 10 km/h etwa zwei Minuten) darf die Geschwindigkeit
gesteigert werden. Die Höchstgeschwindigkeit auf dem Bodensee ist auf 40 km/h (21,5 Knoten) limitiert - auch wenn das Boot schneller fahren könnte.

In Parallelfahrt zum Ufer halten wir einen Mindestabstand von 300 Metern ein. Erst zum Ansteuern eines Hafens oder Ankerplatzes dürfen wir wiederum senkrecht zum Ufer in langsamer Fahrt fahren. Auf dem See halten wir, insbesondere
bei leichtem Wind und wenig Welle, ausreichend Abstand während der Vorbeifahrt zu anderen Booten ein, seien es Segler oder stillliegende Boote (Achtung Badende!).

Wir passieren langsamere Boote nicht in voller Fahrt kurz vor dem Bug, sondern fahren hinten mit ausreichendem Abstand vorbei. Wenn an schönen Tagen viele Wassersportler unterwegs sind, fahren wir nicht in Gleitfahrt im Slalom an
den anderen vorbei. Wir fahren langsam durch dichte Felder mit Wassersportlern.

Wir vermeiden unnötigen Wellenschlag, im Hafen wie auf dem See. Der Wellenschlag ist oft individuell vom Bootstyp und der Geschwindigkeit abhängig. Besonders große Wellen machen Gleiter unterhalb ihrer Gleit-Geschwindigkeit bei 15
km/h. Es gibt Gebiete mit dem Verkehrszeichen „Sog und Wellenschlag vermeiden“. Hier reduzieren wir die Geschwindigkeit so weit, bis wir fast keine Wellen mehr erzeugen, auch wenn man schneller fahren dürfte. Mit einem Blick nach
achtern prüfen wir die von uns verursachten Wellen. Regattafelder umfahren wir großzügig. Deren Begrenzung nach Luv und Lee sind durch große Bojen erkennbar. Segelboote in einer Wettfahrt erkennt man daran, dass sie keine Nationale
am Heck gesetzt haben. Als Segler erzwingen wir unter Segeln, aber laufender Maschine, nicht das Wegerecht gegenüber anderen Booten. Wasserskifahren, Wakeboarden, Banane schleppen usw. macht man idealerweise zu Tageszeiten, wo noch
wenig Bootsverkehr ist. Hier ist genügend Abstand zu anderen Wassersportlern noch wichtiger. Laute Musik, welche andere stört, unterlassen wir – beim Fahren wie auch beim Ankern. Denn unnötiger Lärm ruft nur Widerstand gegen die
ganze Community hervor. Wer wenig Fahrpraxis hat und bei Manövern im Hafen unsicher ist, kann sich an die Wassersportschulen wenden, die gerne auch individuelles Skipper-Training anbieten.

Quelle: Internationaler Bodensee Motorboot Verband