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In der Schweiz überlegen sich lesbische, schwule, bi- und transsexuelle Jugendliche (kurz LGBT) rund fünf Mal mehr, sich das Leben zu nehmen als Heterosexuelle. Gründe dafür gibt es viele, doch genau untersucht hatte das noch niemand in der Schweiz. Andreas Pfister hat nun dazu eine Vorstudie durchgeführt.

Andreas Pfister, Professor für Soziale Arbeit an der Hochschule Luzern, hat während der Vorstudie interessante Gespräche geführt: «Ich habe zum Beispiel mit einem transsexuellen Mann gesprochen, welcher von seinem Umfeld am Anfang keine Unterstützung bekommen hat.» Weitere Gründe seien oft auch Diskriminierung oder der Druck aus der Gesellschaft.

Gemeinsam mit einem Forschungsteam hat Pfister ein methodisches Verfahren entwickelt, mit dem untersucht werden kann, weshalb es bei 14- bis 25-jährigen LGBT-Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu Suizidversuchen kommt.

Schweizweite Studie geplant

Pfister plant nun eine schweizweit repräsentative Studie. Dabei bekommt er Unterstützung von LGBT-Verbänden und von der Suizidprävention. Das Ziel sollen dann auch nicht nur Zahlen sein, sondern durch die Studie sollen auch Möglichkeiten aufgezeigt werden, um Suizidversuche bei LGBT-Jugendlichen zu verringern.

Die Studie unterstützt auch der Co-Präsident von Pink Cross, Michel Rudin. Für ihn sei die Auseinandersetzung mit diesem Problem sehr wichtig. Dafür brauche es aber auch das Verständnis der Gesellschaft.

Abstimmung am 9. Februar

Die Schweizer Stimmbevölkerung wird am 9. Februar an der Urne über die Diskriminierungs-Strafnorm abstimmen. Heute sind die Diskriminierung und der Aufruf zu Hass aufgrund der Herkunft, Ethnie oder Religion eines Menschen strafbar. Wird die Vorlage angenommen, wird die Diskriminierungs-Strafnorm erweitert. Neu wären dann auch die Diskriminierung und der Aufruf zu Hass aufgrund der sexuellen Orientierung strafbar.


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