Horb - toter Säugling in Kühltruhe gefunden
In Horb ist ein toter Säugling in einem Gefrierschrank gefunden worden.
Bereits Sonntag habe sich eine 20 Jahre alte Frau bei der Polizei gemeldet und angegeben, ihr vor drei bis vier Wochen geborenes Mädchen unmittelbar nach der Geburt in den Gefrierschrank gelegt zu haben. Sie habe angenommen, dass das Kind tot sei.
Die Obduktion habe jedoch ergeben, dass das Kind lebensfähig war. Gegen die Frau werde wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt, sagte der Polizeisprecher. Sie sitze in Untersuchungshaft.
Die Frau hat das Kind der Polizei zufolge in ihrer Wohnung bekommen. Ihr Freund, mit dem sie dort lebt, sei damals nicht zu Hause gewesen. Die 20-Jährige gab an, die Schwangerschaft "nicht bemerkt" zu haben.
Das Motiv der Tat ist noch unklar. "Wir haben den Eindruck, die beiden wollten noch kein Kind", sagte der Polizeisprecher. Die junge Frau und ihr Freund sind berufstätig. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
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Wende im Fall des toten Babys?
Die Polizei wird ihre bisherigen Ermittlungen im Fall der 20-Jährigen, die ihr Neugeborenes in den Gefrierschrank gelegt hat, neu aufrollen müssen.
Ein »Arbeitstier«
Nach einem Bericht der Schweizer Boulevard-Zeitung »Blick« über die »Tiefkühl- Mutter« bekommt das Bild einer unauffälligen Familie mit einem freundlichen 30-jährigen Sohn und seiner ahnungslosen Verlobten, die zur tragischen Mutter wurde, tiefe Risse.
Die 20-Jährige, die von ihren Schweizer Freunden »Jenny « genannt wird, lebte erst seit November vergangenen Jahres in Horb. Laut »Blick«- Informationen stammt die Automechanikerin aus Dietikon im Kanton Zürich.
In Horb arbeitete sie bei einer Autowerkstatt, deren Chef Oliver Vollmer sie als »Arbeitstier« beschreibt. Auch er habe nichts von ihrer Schwangerschaft bemerkt.
Vor drei Wochen habe Jenny einen halben Tag gefehlt, wegen »Rückenproblemen«. Kam an diesem Tag ihre Tochter zur Welt?
Zeuge spricht von Abtreibung mit Alkohol
Wie »Blick« weiter berichtet, schaffte es die Schweizerin, vor drei Jahren auch ihre erste Schwangerschaft geheim zu halten. Zunächst. Ihre 41 Jahre alte Mutter, die bei Basel lebt, schöpfte damals aber Verdacht und wollte mit Jenny zum Gynäkologen.
Die junge Frau ging allein zum Arzt und erzählte später, sie sei nicht schwanger. Doch ihr erstes Kind hatte Glück. Als die Wehen einsetzten, brachte ihr Adoptivvater die Schwangere in ein Krankenhaus bei Zürich. Bei ihren Großeltern blieb sie laut »Blick« jedoch das »liebe Mädchen«.
Ernsthafte Sorgen machte sich die Großmutter erst, als sie in Jennys Computer Neonazi-Dateien fand. Nicht nur, dass sich die Hinweise auf eine Verstrickung des jungen Paares mit der Neonazi- Szene verdichten. Laut »Blick« hängt ein Zeuge, der sich bei der Züricher Polizei meldete, Jenny eine dritte Schwangerschaft an. Dieses Kind habe sie mit Alkohol selbst abgetrieben.
Der Freund: Ein gewalttätiger Neonazi?
Laut Recherchen der Boulevard- Zeitung handelt es sich bei Jennys 30-jährigem Horber Verlobten um einen Neonazi, der sogar in einer entsprechenden Band gesungen habe. Er sei als Gewalttäter aufgefallen und habe seine Freundin in den Bauch geschlagen.
»Er wollte keine Kinder. Er hat Frauen unter Druck gesetzt«, zitiert »Blick« einen Bekannten des Mannes, der bei der Freudenstädter Polizei noch immer als Zeuge gilt, über den keine Informationen herausgegeben werden. Oberstaatsanwalt Albrecht Foth bestätigte gegenüber »Blick«: »Die 20-jährige hat uns einen sehr wichtigen Punkt verschwiegen.«
Quelle: Schwarzwälder Bote