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Zwei Kenianer räumen ab
Beste Voraussetzungen und einige Überraschungen bot gestern der zehnte internationale Hegau-Halbmarathon in Singen mit Zehn-Kilometer-Straßenlauf und IBL-Meisterschaft (Internationale Bodensee Leichtathletik) sowie Nordic-Walking-Wettbewerb. Dennoch gingen gestern weniger Läufer an den Start als in den Vorjahren. Sportveranstaltungen in der Region zogen Sportler von Singen ab.
Zwei 18- und 19-jährige Kenianer stahlen gestern dem Favoriten Dmytro Osadchy beim zehnten Singener Halbmarathon die Schau. Schon am frühen Morgen sorgten sie für eine Überraschung beim Organisationskomitee um Alfred Klaiber. Erst um 7.45 Uhr meldeten sich Anderson Chirchir (18) und Philemon Kipchilat (19) für den Start an. Chirchir stellte mit 1:05:29 den neuen Streckenrekord der Männer auf und erhält dafür 380 Euro Preisgeld plus 250 Euro für den Gesamtsieg. Dmytro Osadchy, der im vergangenen Jahr den Streckenrekord lief, wurde diesmal Dritter.
Bis zum Morgen hatte niemand gewusst, dass überhaupt Läufer aus Kenia dabei sein würden. Denn insgesamt waren die Anmeldungen für die 21,1 Kilometer lange Strecke wesentlich schleppender gelaufen als im Vorjahr. Waren im vergangenen Jahr noch 723 Läufer für den Halbmarathon an den Start gegangen, so meldeten sich in diesem Jahr nur 579 Läufer an. Als beste Frau ging Birgit Bartels nach 1:19:22 durchs Ziel. Ihr folgte Eva Trost. Olga Nevkapsa aus der Ukraine wurde Dritte.
Mit 333 Anmeldungen für die Zehn-Kilometer-Strecke blieb die Zahl der Läufer gegenüber 2006 fast konstant. Auch die Zahl der Nordic Walker blieb mit etwa 40 auf Vorjahresniveau. Begründet wurde die diesjährige Laufzurückhaltung mit Parallelveranstaltungen in Tuttlingen und Radolfzell. Sprecher Wolf-Dieter Karle sorgte mit seiner ausgezeichneten Moderation für Aufklärung. So hatte sich zum Beispiel der Hegauer Laufstar Gerhard Schneble für Tuttlingen entschieden. Andere regionale Größen wie der Stockacher Frank Karotsch (letztjähriger Sieger auf der Zehn-Kilometer-Strecke) hatten es vorgezogen, an den Badischen Leichtathletikmeisterschaften der Senioren in Radolfzell teilzunehmen. Man kann sich eben nicht teilen.
Da hatten es die Zwillinge Jakob und Pauline Ehret schon leichter. Beim Schülerlauf in Tuttlingen holte der Oberbürgermeistersohn den ersten Platz und konnte gleich gestern wieder bei den Schülern mitlaufen. Erstmals dabei als Läufer war auch einer der Sponsoren. Clemens Fleischmann wollte es wissen, wie seine Ottilienquelle schmeckt, wenn man auf der Halbmarathonstrecke fast am verdursten ist.
Insgesamt war die Stimmung beim diesjährigen Laufereignis sowohl bei den Aktiven als auch bei den rund 200 Helfern großartig. Wie immer gab es anfeuernde Rufe entlang der Strecken. Viele Läufer wurden schließlich von ihren Angehörigen euphorisch in Empfang genommen. Willkommen waren die Getränke, Schwämme und Wasserduschen am Wegesrand. Der Stadtteil Hausen nutzte den Lauf nun schon zum fünften Mal für sein Dorffest.
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