Erst ein Knall, dann das Inferno: Ein verheerender Großbrand in einer Behinderten-Werkstatt in Titisee-Neustadt (Schwarzwald) forderte mindestens 14 Tote!

Der Brand brach am Montag um 13.59 Uhr aus, löste einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdiensten aus.
Das Feuer ist vermutlich durch eine Explosion in einem gasbefeuerten Heizgerät im zweiten Obergeschoss des Gebäudes der Caritas ausgelöst worden. Das wurde aus Behördenkreisen bekannt.

Alarmiert wurde die Feuerwehr durch eine automatische Brandmeldeanlage. Kurz danach riefen zahlreiche Nachbarn über Notruf an, berichteten von starkem Rauch.

Als die Feuerwehrleute eintrafen, seien ihnen auf der Straße schon viele Menschen in Panik entgegengelaufen.
Behinderte und Bedienstete mussten von der Feuerwehr mit schwerem Atemschutz-Gerät aus dem brennenden und völlig verrauchten Gebäude gerettet werden.

Nach BILD.de-Informationen kamen 14 Menschen in den Flammen ums Leben. Acht weitere Personen wurden schwer verletzt.
Bei den Toten handelt es sich um eine Betreuerin und 13 Behinderte.

Die Menschen seien vermutlich durch das Feuer oder Rauchvergiftungen ums Leben gekommen, sagte Polizeisprecher Steffl.

In der Caritas-Werkstatt arbeiten etwa 120 Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung, sie sind unter anderem in der Metall- und Holzverarbeitung sowie in der Elektromontage beschäftigt. Die Werkstatt arbeitet nach eigener Darstellung eng mit Firmen aus dem unmittelbaren Einzugsbereich zusammen.

Laut Kreisbrandmeister Alexander Widmaier waren bei Ausbruch des Brandes 101 Personen in dem Gebäude. Die meisten konnten sich selbst retten.

Doch 14 von ihnen seien völlig hilflos gewesen und mussten von der Feuerwehr geborgen werden. Insgesamt konnten 87 Personen gerettet werden. Mittlerweile ist das Gebäude geräumt, das Feuer unter Kontrolle.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Reinhold Gall (SPD) eilten per Hubschrauber zur Unglücksstelle.
„Die Nachricht über den Brand in der Behindertenwerkstatt und das schreckliche Ausmaß hat mich zutiefst getroffen”, teilte Kretschmann mit. „In Gedanken bin ich bei den Opfern, und mein tiefes Mitgefühl gilt ihren Angehörigen. Ganz Baden-Württemberg trauert mit ihnen.”

Kretschmann unterrichtete auch Angela Merkel: „Ich habe soeben mit der Bundeskanzlerin telefoniert. Sie ist tief erschüttert, sprachlos und fassunglos angesichts dieser schrecklichen Ereignisse.”
Der für die Caritasarbeit im Erzbistum Freiburg zuständige Weihbischof Bernd Uhl zeigte sich ebenfalls fassungslos.

Uhl will am Abend bei einem Gottesdienst im Münster für die Opfer und ihre Angehörigen beten. Zugleich bekundete er den Angehörigen sein Beileid.
Die Polizei richtete in einer benachbarten Spedition eine Personensammelstelle ein. Dort sollten sich Menschen melden, die zum Zeitpunkt des Brandausbruches im Gebäude waren und noch nicht registriert waren.
Aus allen Nachbarregionen wurden Einsatzkräfte zusammengezogen, mehrere Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Psychologen betreuen Angehörige der Opfer und die Einsatzkräfte. Spezialisten sollen nun die Brandursache klären.

Quelle: bild.de