Radfahrer Schwerpunkt der Verkehrssicherheitskonzeption der Polizeidirektion Konstanz 2009


Nahezu eben verlaufende Strecken und oft nur sanft ansteigende Hügel in touristisch attraktiver Lage prägen die Radfahrkultur am Bodensee. Zusammen mit besonderen Strukturen einer Universitätsstadt bedingen diese für die Region und die Stadt Konstanz eine hohe Verkehrsbeteiligung von Fahrradfahrern. Faktoren die sich in den Unfallstatistiken der Polizeidirektion Konstanz seit Jahren mit hohen Werten bei Fahrradunfällen niederschlagen.

Defiziten bei Fahrradfahrern soll deshalb bei der Verkehrsicherheitskonzeption der Polizeidirektion Konstanz 2009 ein besonderes Augenmerk gelten. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer steht dabei für die Polizei im Vordergrund.

Der landesweit positive Trend stagnierender Unfallzahlen setzt sich grundsätzlich auch im Landkreis Konstanz fort. Lagen die Gesamt-Unfallzahlen 2007 bei 5874, so betrugen sie 2008 noch 5840. Unfälle, bei denen Personen verletzt wurden, stiegen jedoch von 1090 auf 1133, was einen Anstieg von 3,9 % bedeutet.

Eine Sonderauswertung der Unfälle der vergangenen fünf Jahre ergab, dass bei 1726 Verkehrsunfällen, an denen Fahrradfahrer beteiligt waren, 1634 Fahrradfahrer (95 %) Verletzungen davon trugen. Sechs Menschen verstarben an den Unfallfolgen, 375, also mehr als jeder fünfte, zogen sich schwere Verletzungen zu, 1253 (73 %) weist die Statistik als leicht Verletzte aus.

Während bei allen erfassten Unfällen durchschnittlich 36 % der Beteiligten Verletzungen davon trugen, ist das statistische Verletzungsrisiko bei Fahrradfahrern mit 95 % also fast drei Mal so hoch. Dabei ist im Landkreis Konstanz die Beteiligung von Radfahrern an der Gesamtzahl der Unfälle in den letzten Jahren mit ca. 8% nahezu doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt (4,5 %). Im Stadtgebiet Konstanz lag sie sogar bei über 20 %, also über vier Mal so hoch wie im Land.

Die Gruppe der Fahrradfahrer stellt im Landkreis Konstanz die Hälfte aller erfassten Verkehrsunfallopfer. In 55 % aller Fälle waren sie dabei am Zustandekommen der Unfälle selbst schuldhaft beteiligt, bei Unfällen mit Schwerverletzten sogar in knapp 75 %.
Jeder fünfte dieser Unfälle war auf eine falsche Benutzung des Radweges bzw. dessen Benutzung in der falschen Richtung zurückzuführen.

Die Polizeidirektion Konstanz will diesem Trend 2009 mit einem Schwerpunktprogramm zum Schutz der Radfahrer entgegenwirken. Sie hat deshalb ihre Beamtinnen und Beamten aufgefordert, mit dem Ziel einer verbesserten Verkehrssicherheit für diese Zielgruppe bei Verstößen konsequent einzuschreiten.