In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere am 22. Juli 2009 - 21.15 Uhr, Seebühne

Sie ist eines der meistgespielten Werke der Opernliteratur, die Geschichte einer legendären Liebe bis in den Tod und eine sehr moderne Parabel über Kriegslust, Nationalismus und Feindeshass: Giuseppe Verdis monumentale Oper Aida wird in den Sommern 2009 und 2010 erstmals auf der Bregenzer Seebühne zu sehen sein. Die unglückliche Liebesgeschichte zwischen der äthiopischen Prinzessin Aida – einst als Sklavin an den Nil verschleppt – und dem ägyptischen Feldherrn Radames begeisterte schon bei der Premiere 1871 in Kairo das Publikum und ist seitdem zu einem der beliebtesten und meistgespielten Werke der Opernliteratur avanciert.

Verdi hatte Aida von Anfang an als eine Oper der Superlative konzipiert, die alle Elemente dieser Gattung perfekt in sich vereint: Prunkvolle Chorszenen und mitreißende Marschrhythmen, lyrische Naturschilderungen, prächtige Arien und romantische Duette stehen harmonisch nebeneinander, in ihrer Wirkung noch vertieft durch das exotische Kolorit der Musik. Der bekannte Triumphmarsch mit seinen schmetternden Fanfaren und prächtigen Chören markiert musikalisch wie szenisch einen der Höhepunkte der „Großen Italienischen Oper“.

Lebendig eingemauert als Strafe für ihre Liebe und seinen Verrat – so enden die schöne Aida und der stolze Radames. Ein Tod, wie er erbarmungsloser nicht sein könnte, und doch ein Ende erfüllt von Klängen, die das grausame Schicksal, das die beiden erwar tet, nicht ahnen lassen. Denn genau diesem Moment erhebt sich der Schlussgesang „O terra addio, addio valle di pianti“ – „Leb wohl, o Erde, o du Tal der Tränen“ – so zart, so rein, so lichterfüllt und strahlend, als könne nichts und niemand dieser Liebe etwas anhaben. Der gemeinsame Tod trägt Aida und Radames hinfort, ein letztes Mal vereint in ewiger Umarmung.

Erster Akt
Die Äthiopier sind wieder in Ägypten eingefallen, um die dort als Gefangene am Hof lebende Tochter ihres Königs zu befreien. Diese liebt unerkannt Radames, der von den Priestern zum Feldherrn gegen die Eindringlinge bestimmt wird. Radames hofft, durch einen Sieg Aidas Hand erlangen zu können. Aber auch Amneris, die Königstochter, liebt den jungen Feldherrn und vermutet in Aida eine Rivalin. Ein Bote verkündet, dass die Äthiopier bereits nach Theben vorrücken, der König ernennt Radames zum Feldherrn. Während alle zum Tempel des Phta, des höchsten Gottes, eilen, um Radames feierlich das heilige Kriegsschwert zu überreichen, bleibt Aida verzweifelt allein und weiß nicht, wem sie den Sieg wünschen soll.




Zweiter Akt
Amneris lässt sich von ihren Sklavinnen zum Empfang des Siegers Radames schmücken und erfährt von Aida, die sie geschickt ausforscht, dass die Sklavin Radames liebt. Dann gibt sie sich als ihre Rivalin zu erkennen. Drohend befiehlt Amneris Aida, sie zum Triumphzug des Feldherrn zu begleiten.




Radames wird vor den Toren Thebens von König, Priestern und Volk begeistert empfangen. Amneris reicht ihm den Lorbeerkranz. Amonasro, der König von Äthiopien, befindet sich unter den vorbeiziehenden Gefangenen, aber nur Aida erkennt ihn. Amonasro, der sich als Offizier ausgibt, behauptet, der äthiopische König sei getötet worden und bittet mit seinen Kriegern um Gnade. Radames, durch die Tränen seiner Geliebten gerührt, erbittet vom König die Freilassung der Gefangenen. Ramphis und die Priester erheben Bedenken. Sie können schließlich erreichen, dass Aida und Amonasro als Geiseln in Ägypten bleiben müssen. Der König verlobt seine Tochter mit Radames, das Volk jubelt.




Dritter Akt
Am Ufer des Nils, einen Tag vor der Trauung mit Radames, begibt sich Amneris mit Ramphis in den Tempel, um Glück für ihre Liebe zu erflehen. In der Nähe wartet Aida auf ein heimliches Zusammentreffen mit Radames. Zuvor erscheint aber Amonasro und macht seiner Tochter Hoffnung auf eine Rückkehr in die Heimat und auf eine Zukunft mit Radames. Er kann sie überreden, von Radames den neuen ägyptischen Kriegsplan in Erfahrung zu bringen. Als sich Radames nähert, kann ihn Aida durch Klagen und Bitten zur Preisgabe des Kriegsplans und Flucht verleiten. Amonasro stürzt aus seinem Versteck und will mit beiden fliehen. Radames erkennt entsetzt, dass er sein Vaterland verraten hat. Amneris, die mit Ramphis den Tempel verlassen hat, belauscht den letzten Teil der Auseinandersetzung und hört, dass ihr Verlobter Heimat, Götter und sie selbst verriet. Sie ruft die Wachen. Amonasro stürzt sich mit dem Dolch auf Amneris, wird aber von Radames abgewehrt. Aida und ihr Vater können fliehen, Radames lässt sich widerstandslos festnehmen.




Vierter Akt
Amneris ist verzweifelt: Ihre Rivalin ist entflohen, der Geliebte wurde des Landesverrats angeklagt und soll sich vor dem Gericht der Priester rechtfertigen. Sie bietet Radames an, ihn zu retten, wenn er auf Aida verzichte. Dieser lehnt ab, weil ihm ein Leben ohne Aida undenkbar ist. Er wird von den Priestern, weil er sich nicht verteidigen kann und will, verurteilt, lebend unter dem Tempel eingemauert zu werden. Umsonst versucht die verzweifelte Amneris, die Priester zur Milde zu bewegen.




Radames ist in einem Gewölbe des Phta-Tempels eingeschlossen worden, es gibt kein Entkommen. Er denkt an Aida, da löst sich aus dem Dunkel ein Schatten: Aida hat sich unbemerkt in das Gebäude eingeschlichen, um mit dem Geliebten zusammen zu sterben. Beide nehmen Abschied vom Leben, während oben im Tempel die Triumphgesänge der Priester ertönen, die sich mit den Bitten von Amneris, die dem Geliebten Frieden wünscht, vermischen.


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