Der Rettungsdienst des Kantons St.Gallen ist der teuerste der Schweiz. (Archiv) © Tagblatt/Ralph Ribi

Eine Fahrt mit dem Rettungsfahrzeug ist im Krankheitsfall teuer. Denn, die obligatorische Krankenversicherung zahlt maximal 500 Franken für einen Krankentransport. Die Ostschweizer Rettungsdienste sind im schweizweiten Vergleich besonders teuer.
Wer wegen eines Krankheitsfalles den Rettungswagen bestellt, sollte sich das doppelt überlegen. Die Fahrt mit dem Rettungsdienst zahlt man – im Krankheitsfall – bis auf einen gewissen Beitrag der Krankenkasse nämlich selbst. In der Ostschweiz sind die Fahrten am teuersten, doppelt so teuer wie beispielsweise im Aargau und im Tessin.
2000 Franken für 50 Kilometer
Gemäss einer Statistik vom Kassensturz ist der Rettungsdienst in der Ostschweiz am teuersten. In St.Gallen zahlt man für 50 Kilometer mit dem Rettungswagen 2144 Franken. Auf den Plätzen 2 und 3 liegen die beiden Appenzell mit 1748 und 1710 Franken. An fünfter Stelle liegt der Kanton Thurgau, dort zahlt man 1581 Franken für 50 Kilometer.
Obwohl der Rettungsdienst im Kanton Graubünden teilweise grosse Strecken bei Notfällen zurücklegen muss, ist die Fahrt mit dem Rettungsdienst die günstigste im FM1-Land, sie kostet «nur» 1510 Franken pro 50 Kilometer. Zum Vergleich: Am günstigsten ist die Fahrt mit dem Rettungsdienst in den Kantonen Aargau und Jura, dort kostet sie 995 Franken, also weniger als die Hälfte des St.Galler Rettungsdienstes.
Keine öffentlichen Gelder
Der grosse Preisunterschied rechtfertige sich durch die unterschiedlichen Leistungen. «Die Rettung St. Gallen bietet verschiedene Leistungen an: Notrufzentrale, Notruf 144, eine Katastrophenvorsorge», sagt der Leiter Rettung Günter Bildstein zum Kassensturz. Ausserdem finanziere sich die Rettung St.Gallen selbst und erhalte keine öffentlichen Gelder, wie das in anderen Kantonen der Fall sei.
Wer den Rettungsdienst aufbieten muss, zahlt diesen zum grossen Teil selbst. Die Krankenkasse übernimmt maximal 500 Franken der Fahrt. Im Kanton St.Gallen resultiert so bei längeren Fahrten schnell ein Selbstbehalt von über 1500 Franken. Laut Kassensturz wurde der Beitrag der Krankenkasse seit 1996 nicht mehr geändert, obwohl die Transportkosten der Rettungsdienste seitdem massiv angestiegen sind.
Lieber das Taxi nehmen
Wer also krankheitsbedingt in den Notfall muss, aber noch einigermassen bei Sinnen ist, bestellt sich je nachdem besser ein Taxi. Zum Vergleich: Die Fahrt mit dem Taxi von Wil ins Kantonsspital St.Gallen kostet rund 130 Franken. Die Fahrt mit Rettungsdienst kostet – gemäss Auflistung vom Kassensturz – für die 30 Kilometer rund 1300 Franken, also zehn Mal mehr.
Anders verhält es sich übrigens bei der Unfallversicherung. Ist die Fahrt im Krankenwagen nach einem Unfall medizinischen indiziert, also nötig, übernimmt der Unfallversicherer die gesamten Kosten des Rettungstransports.

so etwas macht eim nurnoch stinke sauer!!Rettungsdienst-640x426.jpg